Hier kommt ein kleiner Insel Reiseführer. 7 – 10 Tage Funchal & Madeira. Mach dich bereit für die Reise in ein Inselabenteuer, das nicht nur reinen Badespaß und gutes Wetter verspricht, sondern pure Insel Magie und schroffe Schönheit!
MADEIRA. DIE INSEL DES EWIGEN FRÜHLINGS. VON EINEM WINTER ESCAPE UND EINER DEUTSCHEN SEHNSUCHT
Ich sitze hier mitten im Januar mit einem heißen Cappuccino, der mehr nach Schokolade schmeckt, und einem frischen Boio do caco – das berühmteste Brot der Insel, mit viel Butter und Knoblauch. An der Poolbar meines Hotels inmitten der Steilküste Madeiras – mit Blick auf den Atlantik und das berühmte Reid`s Palace, wo schon Churchill gemalt und Tee getrunken hat. Der warme Wind weht und lässt die Palmenblätter tanzen. Das atlantische Meer versinkt in tiefem Blau und glitzert durch die aufsteigenden Wellen. Die Sonne scheint mir grell ins Gesicht – aber meine Sonnenbrille möchte ich nicht aufziehen. Aus Trotz, denn in Deutschland kam sie die letzten Wochen gar nicht mehr aus der dicken Wolkendecke hervor. Klingt alles ziemlich kitschig – und das ist es auch. Diese Insel ist der Inbegriff von romantischer Schönheit, und ich habe schon viele Orte auf dieser Erde gesehen!
Seit Jahren habe ich mir angewöhnt, ohne Erwartungen in eine Reise zu starten, denn keine Erwartungen bedeuten keine Enttäuschungen. Von Madeira gab es einige Erwartungen, da viele Freunde schon vor uns hier waren und davon geschwärmt haben. Aber wenn man dann mit dem Flugzeug vom Meer auf das grüne, bergige Festland trifft und mit dem Taxi danach auf dem Weg nach Funchal das Palmenmeer und die blumige schroffe Insel zum ersten Mal sieht, ist man hin und weg!
Und um einmal kurz über die deutsche Sehnsucht zu sprechen (Deutsch = WETTER WETTER WETTER 🙂 ): Welcher Deutsche träumt nicht davon, in einem Land zu leben das einen ewigen Frühling verspricht? Ein Land, in dem die Temperaturen fast das ganze Jahr zwischen 15 – 25 Grad liegen, es nicht viel regnet (im Süden) und sich die Sonne fast jeden Tag im Jahr (die ganze Insel kommt im Durchschnitt im ganzen Jahr nur auf 60 Regentage) von ihrer besten Seite zeigt? Sooooo, WELCOME TO MADEIRA!
Doch was macht denn Madeira so besonders? Was sind die Hot Spots der Insel? Was sollte man unbedingt gesehen haben? Welche Sehenswürdigkeiten lassen sich vor allem mit Kindern gut machen? Hier kommt mein kleiner Reiseführer für 10 Tage Madeira – geeignet für Familien mit Kindern, Pärchen oder Singles. Ganz egal wer – man muss nur aufgeschlossen sein und bereit für einen etwas anderen als nur Badeurlaub!
Kurzer Einblick: Wissenswertes über Madeira
Madeira ist eine portugiesische Insel mit rund 250.000 Einwohnern, davon etwas über 100.000 in der Hauptstadt Funchal. Im Jahr 1419 wurde sie durch den portugiesischen Seefahrer João Gonçalves Zarco entdeckt, dessen Statue auch einen Platz im Zentrum Funchals ziert. Die Insel liegt mitten im Atlantik, südwestlich von Marokko. Sie hat in ihren Wintermonaten Dezember – Februar angenehme 15 – 20 Grad und im Sommer klettern die Temperaturen meist nicht weit über 25 Grad, was der Insel ein wundervolles frühlingshaftes Klima über das ganze Jahr verleiht. Die Insel wird auch Blumeninsel genannt und ist als Wanderparadies beliebt. Die Insel besticht mit unzählig schönen facettenreichem Blumen und Pflanzenarten, Palmen gehören in das Bild wie das Blau zum Meer. Funchal heißt Fenchel, weil der bei Ankunft der Portugiesen im Entdeckungsjahr nur so gesprossen haben soll. Es gibt kaum Badestrände bzw. Sandstrände aber ausgewiesene Badebuchten. Der Atlantik ist rau und die vielen Klippen und Steilküsten mit großen Steigungen verleihen der Insel eine schroffe Schönheit mit traumhaften Kulissen auf den atlantischen Ozean.
Funchal lässt sich einige Tage super zu Fuß erkunden, wenn das Hotel nicht weit außerhalb liegt. Wir haben in dem familienfreundlichen Pestana Carlton Madeira Premium Ocean Resort übernachtet. Es hat ein extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist meiner Meinung nach sogar unterbewertet! Die restliche Insel erkundet man am besten mit dem Mietwagen, so kann man Wanderwege, Steilküsten und andere Sehenswürdigkeiten problemlos erreichen. In 10 Tagen kann man sich einen schönen ruhigen Einblick in die Insel verschaffen.
Kulinarisch bietet Madeira vor allem eine sehr Fleisch-, Fisch- und kalorienreiche Küche, alles was von je her auf der Insel zur Verfügung steht. Die wohl berühmteste Speise ist das Süßkartoffelbrot Bolo do caco, das genießt man am besten mit Butter und Knoblauch. Das traditionellste Getränk der Insel ist Poncha, ein Rum aus Zuckerrohr mit Honig und Zitrone. Den britischen Einfluss sieht man in vielen Speisekarten der ansässigen Pubs, aber auch in der Architektur ist er nicht zu verkennen.
Tag 1 – 7: Sightseeing zu Fuß durch Funchal
Tag 1: Zu Fuß durch die Innenstadt “Centro da Cidade do Funchal” und Altstadt: “Kathedrale Sé”, “Zona Velha” (Altstadt), Markthalle “Mercado de Lavradores”, Straße “Santa Maria” (Traditionelle Restaurants) – alles sehr belebt!
Tag 2: Fahrt mit der Seilbahn “Teleférico do Funchal”: Die Fahrt nach oben und unten mit der Seilbahn ist schon eine Sensation für sich. Die Fahrt dauert ca. 10 Minuten, hat Platz für eine ganze Familie mit Buggy oder Kinderwagen und bietet einen wundervollen Blick auf die Insel Madeira.
Danach, oben angekommen, darf man auf keinen Fall den tropischen Garten Monte Palace Funchal verpassen. Er ist einer der schönsten botanischen Gärten der ganzen Welt – aber davon muss man sich einfach selbst überzeugen! Hier genügend Zeit einplanen zum Bestaunen und Verweilen. Der Garten hat auch zwei schöne Cafés, aber diese müssen nicht sein, wenn man sich genügend Brotzeit und Wasser eingepackt hat. Der Garten fasziniert, versprochen!
Von hier oben Weiterfahrt mit einer anderen Seilbahn zum Botanischen Garten “Jardim Botânico” und zum Ort Monte (Endstation). Von Monte aus mit einer Korbschlittenfahrt (“Carreiros de Monte”, Traditioneller Holzschlitten aus Madeira) den Berg hinunter fahren – nicht für Kleinkinder geeignet
Tag 3: Aussichtspunkt über Funchal und Orchideengarten “Quinta da Boa Vista” mit Café & Kuchen der Besitzerin.
Tag 4: Durch die unzähligen grünen und kinderfreundlichen Parkanlagen der Stadt schlendern: Parque de Santa Catarina (Chlidrens Park and Playground), “Jardim Municipal do Funchal”, “Jardim da Fortaleza do Pico” mit Spielplatz an der Burgfestung und nettem Café Fortaleza, “Parque de Rua das Cruzes” mit schönem Blick von ganz oben auf das Meer, der Park “Jardim de Santa Luzia” steht an einer alten Zuckerrohrmühle.
Tag 5: Schlendern durch die Luxushotels etwas weiter oben der Stadt (zum Beispiel Savoy Palace, Belmond Reid’s Palace, Pestana Carlton, The Cliff Bay Hotel): Ausblick genießen mit einem Café und einem portugiesischen traditionellen Gebäck (zum Beispiel “Pastei de Nata”).
Tag 6: Museen: Museu CR7, 3D Fun Art Museum, Design Centre Nini Andrade Silva, Museu de Historia Natural do Funchal.
Tag 7: Sonne, Sand & Meer – Besuch der zwei einzigen Sandstrände der Insel. Die großen “Sandkästen” sind natürlich ganz toll für Familien mit Kindern, zum Burgen bauen und buddeln im Sand. Aber wer sonst liegt nicht gerne im warmen Sand anstatt auf harten Steinplatten oder auf Plastikliegen? Es gibt den Sandstrand Praia de Machico im äußersten Osten der Insel. Von hier kann man einen Ausflug an die östliche Spitze der Insel machen (wer ein Auto hat). Im Südwesten gibt es den Sandstrand Praia de Calheta, der auch sehr beliebt ist und viele Touristen anlockt. Beide Sandstrände bieten begrenzt Parkplätze und umliegende Restaurants, Eisdielen und Supermärkte.
Essen in Funchal
- “O.Giro Churros & Paninis”: die besten Churros Madeiras
- “Restaurante Informal”: sehr feines Essen mit einheimischer typischer Küche
- Mercado dos Lavradores: mehrere kleine Restaurant, unbedingt Bolo do Caco essen
- Rua da Santa Maria: Unzählige feine, kleine Restaurants mit einheimischer Küche (touristisch, sehr viel los)
- “Restaurante Casa Velha”: echte portugiesische Küche, Michelin Guide aber nicht sehr teuer”
- “The Pub” neben Pestana Carlton (sehr ruhig, Atmosphäre wie in einem englischen Pub, gute Tostas und Drinks)
Tag 8 & 9: Mit dem Auto unterwegs: Um Funchal herum & der Süden Madeiras
- Die Aussichtsplattform der Insel: Cabo Girão, höchste Steilklippe Europas mit 580m über dem Meeresspiegel
- Ort Ponta do Sol mit schöner Promenade zum Flanieren und Strand Praia Ponta do Sol (Steinstrand)
- Cascata dos Anjos (Wasserfall, der auf der Straße mündet), ist ein Besuch wert
- einer der wenigen Sandstrände der Insel: Praia da Calheta
- Zahlreiche Wanderwege führen in dieser Region an den Levadas (Wasserleitungen) und vielen Wasserfällen entlang: zum Beispiel Rundwanderweg Levada do Moinho, aber nicht für Kinderwägen oder Buggys geeignet
- Vom Süden/ Höhe Funchal aus kann man eine spektakuläre Fahrt an die Nordküste Madeiras begehen, die ca. 1 Stunde Fahrt beträgt.
Tag 10: Mit dem Auto unterwegs: Norden/ & Mitte der Insel
Sobald man in die Mitte der Insel, vor allem in Richtung Norden fährt, ändert sich das Wetter oft schlagartig. Hier vor allem mit Kindern warme Kleidung und windfeste Jacken mitnehmen.
Meine Empfehlung: eine spektakuläre szenische Autofahrt quer durch die Insel an die Nordküste Madeiras und dann ein kleiner Spaziergang im Feenwald Ort “Fanal”. Für das Navi: über den Ort “Seixal” (= Startpunkt) zum “Wanderparkplatz Feenwald” (=Endpunkt).
Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde, was sich als Mittagsschlaf der Kinder anbietet. Im Norden kann man sich Seixal aus dem Auto ansehen oder Stopp machen bei zahlreichen Aussichtsplattformen, zum Beispiel “Miradouro do Véu da Nova”, “Ribeira do Inferno” (nicht mit Kinderwagen geeignet), “Cascata Água d’Alto” (Wasserfall direkt an der Straße, hier kann man einige Meter zuvor parken), oder “Ponta da Ribeira Funda” (magischer wunderschön versteckter Ort mit Blick auf die Nordküste).
Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde, was sich als Mittagsschlaf der Kinder anbietet. Im Norden kann man sich Seixal aus dem Auto ansehen oder Stopp machen bei zahlreichen Aussichtsplattformen, zum Beispiel “Miradouro do Véu da Nova”, “Ribeira do Inferno” (nicht mit Kinderwagen geeignet), “Cascata Água d’Alto” (Wasserfall direkt an der Straße, hier kann man einige Meter zuvor parken), oder “Ponta da Ribeira Funda” (magischer wunderschön versteckter Ort mit Blick auf die Nordküste).
Danach kann man nach “Fanal/ Lagoa do Fanal” in den Feenwald” fahren und einen Spaziergang in der mystischen Atmosphäre neben lauter Kühen machen. Fanal ist eine hoch über dem Meer gelegene Ebene, die oft von Wolken nebelverhangen ist. Es entsteht eine mystische und spannende Atmosphäre dort. Kühe grasen und es gibt einen saisonalen kleinen Teich.
